Home
 Weisch s'Nüst
 Archiv
 Team
 Training
 Fotogalerie
 Events/Kultur
 Spiele
 Ortsplan
 Sponsoren
 Links
 Kontakt
 Gästebuch
 Member

 Letztes Update:
 13.3.2017 22:52
  -Bericht Horw

Weisch s'Nüst... ?


  zurück zur Übersicht

  Nächster (Nr. 12  Wunder der Natur)
  Vorheriger (Nr. 10  About a Ball, oder: Der Tag der toten Spermien)

Nr. 11Die Erleuchtung15.03.2006 - 00:55:26
Vorletzten Samstag fand in Einsiedeln ein Aufstiegsspiel 1. Liga/NLB des dort heimischen Volleyballclubs statt. Zur Rekognoszierung (man könnte sich ja mal in derselben Situation wiederfinden...) schickten wir eine kleine Delegation (Eli, Martina, Evelyn, Flo, Bersa, Pede) bei emsigem Schneetreiben auf den Weg ins Klosterdorf. Nach einem unterhaltsamen Spiel stand es schliesslich 3:1 für die Heimmannschaft. Unsere glorreichen Sechs zogen also, um einige Erfahrungen reicher, wieder von dannen Richtung Steinen.
Doch inzwischen hatten Petrus und Frau Holle mit vereinten Kräften zünftig an der Wettermaschine gewerkelt und einen hinterlistigen Plan ausgeheckt, um unseren lieben Sportsfreunden etwas Action auf den Heimweg zu zaubern. Doch sogar schneebedeckte Fahrbahn, Witterungsverhältnisse zum Mäusemelken und Niederschlagsmengen, wie sie selbst Noah auf seiner Arche wohl kaum erlebt haben dürfte, konnten unsere Gefährten nicht stoppen.
Erst als sich die beiden Wetterpropheten mit Jagganath (hinduistischer Gott des Rades und Technik) verschworen, wurde man zum Anhalten gezwungen. Der Scheibenwischer hatte auf Höhe Rothenthurm urplötzlich den Geist aufgegeben und da das "Bei-eisigem-Wind-mit-dem-Kopf-aus-dem-Fenster-halten-Fahren" weder ungefährlich noch besonders angenehm ist und sich dadurch auch keine wesentliche Verbesserung der Sicht versprechen liess, musste Wohl oder Übel ein Marschhalt eingelegt werden.
Die ersten naheliegenden Diagnostikversuche blieben jedoch allesamt erfolglos. Und selbst Bersa (gelernter Autofreak, äh -monteur) konnte nach einem fachmännischen Blick unter die Motorhaube das Ursache der Problems nicht eruieren.
So stand unser Volley-Trupp also am Strassendrand und wusste nicht, wie man den erschwerlichen Weg bis hinunter nach Steinen mit defektem Scheibenwischer noch bewältigen sollte. Langsam wurde es kalt und der anhaltende Schneefall lies eher Unruhe als romantische Stimmung aufkommen.
Doch als es schon fast aussichtslos schien, muss Pede innerlich wohl den beschwerlichen acht-gliedrigen Weg des Raja Yogas hin zur Erleuchtung begangen haben. Der Geistesblitz in Kurzfassung: Der Scheibenwischer wird mit einer Elastbinde aus der Autoapotheke (Pede ist Samariter-Sohn...) über den Umweg durch Fahrer- und Beifahrerfenster wieder mit sich selber verbunden und lässt sich so durch rhythmisches Ziehen in beide Richtungen bewegen.
Nach anfänglich ungläubigem Staunen folgte die allumfassende Begeisterung bei den Mitfahrern. Aufbruchstimmung! Bersa, neu ernannter Scheibenwischer, zeigte sichtlich Spass an Pedes Erfindung und zog am Elast als gäbe es kein Morgen mehr. Evelyn war derweil beschäftigt, das denkwürdige Treiben mit ihrer Handy-Kamera zu dokumentieren (allfällig brauchbare Bilder werden nachgeliefert).
Sicher und bestens gelaunt in Steinen angekommen, wurde Pede als Held des Abends und nächster Bodhisattva (Erleuchtungswesen im Buddhismus) im Restaurant Pöstli gefeiert.

Und die Moral(en) von der Geschicht:
1. Übermässiger Fernsehkonsum in der Kindheit muss nicht zwingend schädlich sein. Hätte Pede nie MacGyver geguckt, wer weiss, was aus unseren Kollegen geworden wäre...
2. Bersa überlegt sich nun ernsthaft umzusatteln und als professioneller Scheibenwischer Karriere zu machen.
3. Behandelt euren Scheibenwischer gut! Er könnte ja als Netzkante, Seitenauslinie oder Schiedsrichter wiedergeboren werden.
4. Es wird gemunkelt, dass der Wirkungsgrad mit einer Schnur an Stelle des Elasts sogar noch erhöht werden könnte.
5. Ideen hat man, oder nicht!
Andi


nach oben