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Nr. 18Man soll die Feste feiern wie sie fallen11.06.2007 - 10:38:21
Es werden im folgenden Bericht absichtlich keine Namen verwendet, um allfällige, daraus entspringende Gerüchte schon im Keim zu ersticken und Unannehmlichkeiten bei den Betroffenen zu vermeiden. Man kann jedoch sagen, dass die noch später erwähnte Volleyballdelegation mehrheitlich aus Spieler/-innen der 1. Damen- und Herrenmannschaft des TSV Steinen bestand.
Wie es manchmal so schön in den Zeitungen heisst: „Namen und Adressen der Redaktion bekannt“! Also zögert nicht, nachzufragen :-)

Es war also einmal eine kleine Volleyballdelegation aus Steinen, welche sich am Pfingstsonntag den Vereinsbus schnappte und sich aufmachte, um in Einsiedeln das Volleyball-Länderspiel Schweiz-Österreich zu schauen (mit der Hoffnung (die man natürlich nicht offen zeigen wollte), die eine oder andere Finesse von den Stars abzukucken).

Wie es sich an einem Länderspiel gehört, war man schon eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff in der Halle/Stadion Brüel, um auch gar nichts zu verpassen. Nachdem unser Chauffeur (E. aus G.) den Bus zielgenau und ohne Personenschaden auf den Carparkplatz neben dem Kloster parkiert hatte (was grossen Respekt gebührt bei diesen Ameisenhaufen von Nicht-wissen-wohin-gehen-Pilgern, -Touristen und Kinderwägen auf dem Parkplatz), fand unser ca. 15-köpfige Trupp noch eine beinahe leere Halle vor. „Macht doch nüd“, sagte man sich, sicherte sich die besten Plätze zuoberst auf der Tribüne und schlug sich die Zeit bis zum Eintreffen der Spieler mit Hot Dogs, Drinks, dem Austauschen von volleyballerischen und nichtballspezifischen Informationen und dem genauen Studium des Matchblattes tot.

Mit dem Eintreffen der Spieler und dem Füllen der Halle mit Zuschauern stieg auch die Stimmung in unserem prallgefüllten Fansektor. Schonungslos wurde nun jeder Spieler beider Mannschaften (besonders der Li(e)bero aus unserem Nachbarland) von unseren weiblichen mitgereisten Fans analysiert und anhand ihrer Vorzüge kategorisiert. Und dies ist noch milde ausgedrückt! Diese „Spielerbegutachtung“ blieb durch das ganze Spiel fester Bestandteil unseren mehrheitlich weiblichen Fans auf der obersten Tribünenreihe :-) Unglaublich!!! Da wurde uns Männern klar, dass Frauen in dieser Beziehung nicht viel besser sind. Es war jedoch das erste Mal (und nicht das letzte Mal), wo ich als Mann bedauerte, dass es kein Frauenvolleyballspiel war :-)

Dann kam SIE, die Nationalhymne! Mit stolzgeschwellter Brust (der daraus resultierende temporäre Platzmangel auf unserer Tribünereihe war Nebensache) sang man lautstark den ehrwürdigen Psalm (die, die ihn konnten. RS lässt grüssen!).
Das Spiel war hochstehend und umkämpft. Es war ja selbstverständlich, dass jeder vermeidbare und manchmal auch unvermeidbare Fehler mit einem mehr oder weniger fachkundigen Kommentar oder Ausruf aus unserem Sektor kommentiert wurde. Man war sich immer durchs Band einig, dass man selbst jeden Ball „erfischt“ hätte (auch wenn er schon halb auf dem Weg in die Herrentoilette war), jeden misslungenen Smash links am Block vorbeigezogen hätte oder am Block sicher noch einen halben Meter höher gesprungen wäre.
Kurz gesagt: Wir Steiner hätten den Match gewonnen!!!

Im Tiebreak war die Stimmung auf dem Höhepunkt angelangt, was die surrenden und aufgeschwollen Handflächen und die überlastenden Stimmbänder nach dem Mach bezeugten. Doch alle Kampfrufe-Schreien, Pauken-Verhauen, Klatschen, Fahnenschwingen (wenn man eine dabeigehabt hätte) nützte nichts. Nicht einmal der Speaker, der als Animatorlöwe bekannt ist, konnte etwas verrichten. Die Schweizer Nationalmannschaft verlor nach einem harten Kampf 2:3 (13:15 im TB).
Nach einer Standing Ovation verliess unsere Fantruppe heiser aber mit gut durchblutenden Händen das Stadion Brüel und die Mehrheit fand sich in der Beachhalle BeachPLUS zu der, vom VBC Einsiedeln veranstalteten, „Players-Party“ wieder.

Es war mittlerweile schon 9 Uhr abends, doch die Aussicht, dass der nächste Tag ein gewisser Pfingstmontag sein würde, liess das (zum Teil) alkoholische Getränk gleich doppelt so gut schmecken. So verweilte man sich auf der Party, hatte es dienig und weil man nie gleichzeitig das Getränk ausgetrunken hatte oder immer wieder ein/e Steiner Volleyballangehörige/r mit einem vollen Glas angetanzt kam, wurde die Idee, noch irgendwo im heimischen Talkessel einzukehren, im Keim erstickt. Ein Grund könnte auch gewesen sein, dass noch einige die Türme, sprich Spieler der Nationalmannschaften, sehen wollten, die im späteren Abend noch aufkreuzen sollten. So fügten wir Männer uns den Frauen und blieben der Party treu :-) Nein, Quatsch, wir Spieler vom Herren 1 wollten natürlich auch noch unsere „Konkurrenz“ in unserer Paradedisziplin, dem Feiern, sehen!!!

Der weitere Verlauf der Party kann man so beschreiben: Unser Partylöwe und Chauffeur, der wahrscheinlich mittlerweile die Wirkung des Koffeins spürte, welches er sich mit unzähligen Dosen mit dem roten Stier drauf zu Gemüte führte, stürzte sich, so unbeschwert er ist, als Erster auf die Schweizer Natispieler und verwickelte diese in angeregte spielanalytische Diskussionen über das verlorene Spiel. Das Resultat war, dass sich unsere ganze Fangemeinschaft mit der Zeit plötzlich inmitten der grossen (körperlich gesehen) Nationalspieler wiederfand, und das zur, wie soll man sagen, nicht kleinen Freude einiger weiblichen Anwesenden :-) Man gewöhnte sich ziemlich schnell daran, dass seine Gesprächspartner einen oder mehrere Köpfe grösser waren, und so feierte unsere Delegation aus Steinen mit der Schweizer Volleyball-Nationalmannschaft, gratulierte sich gegenseitig für die heute erbrachte Leistung (wir ihnen zum Spiel, sie uns zum Fanen), schoss unzählige Gruppenfotos (einige, welche ich bis jetzt noch nicht sehen durfte!! Warum nur :-) ) , tanzte, liess die Schweiz hochleben, quatschte, krönte den Stärksten im Armdrücken, lachte und genoss einfach diesen (vielleicht) einmaligen Abend.
Doch wie jedes Fest, ging auch dieses mal zu Ende. Dies zu erreichen, gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet, weil immer wieder einige Delegationsteilnehmer/innen wie von Geisterhand in den Partyraum zurückgezogen wurden, um dann plötzlich wieder in einer Polonaise oder beim Talk mit den Spielern aufzutauchen. Nachdem man schlussendlich auch wirklich allen Spielern mindestens 2x die Kelle geschüttelt, sprich sich verabschied hatte, trottete man Richtung Bus. Dann musste nur noch Adi Schläpfer, seines Zeichen der von uns gewählte „Player of the Game“, mit Telefonnummer und ein paar „Hopp Schwiiz“-Rufen zufrieden gestellt werden, und „schon“ fuhr man frühmorgens kurz vor 3 Uhr Richtung Steinen ab.

Wenn man bedenkt, dass man eigentlich nur kurz bei der „Players-Party“ vorbeischauen wollte, entwickelte sich dieser Abend im nach hinein zu einem Hammerfeier. Und der Spruch: „Chum, mer nämid nu eis…“ bekam nach dieser Nacht eine ganz spezielle Bedeutung.
Es war für alle ein Riesenfest, und ich denke, der Eine oder die Andere ist an diesem frühen Morgen mit einem Schmunzeln eingeschlafen….

...man soll die Feste feiern wie sie fallen!!!
Pede


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